Hallo zusammen,
kurz etwas zu mir; 34 Jahre alt, berufstätig und unterhaltspflichtig für 2 Kinder.
Meine Schulden belaufen sich derzeit auf 25000€. Entstanden sind diese durch meine ehemalige, nebenberufliche Selbstständigkeit. Diese lief beinahe 10 Jahre. In 2011 war es dann soweit. Immer geringere Margen in einem hart umkämpften Markt, hohe Aussenstände und das alljährliche "Sommerloch" brachen mir diesmal das Genick. Im September 2011 wurde klar, daß die kommenden Abbuchungen meines Lieferaten nicht mehr bezahlbar sind. Ich zog daraufhin die Notbremse, alle noch ausstehenden Aufträge wurden durch mich storniert, bereits geleistete Zahlungen an die Kunden zurücküberwiesen. Alle geschäftlichen Verträge meinerseits gekündigt. Reperaturaufträge von Kunden wurden dank Herstellergarantien bedient. Meinen Kunden bin ich nichts schuldig geblieben, aber meinem Lieferanten/Banken:
- 13000€ Lieferant, Übernahme der Forderung durch Creditreform, Stand: gerichtlicher Mahnbescheid an mich zugestellt
- 5000€ Dispo 2 Banken, 1 Bank wird durch geringe Raten bedient, die andere Bank wird wohl in 03 aktiv, da ich bei einer anderen Bank ein Guthabenkonto eingerichtet habe, Lohnzahlung geht jetzt dorthin
- 2000€ Einkommenssteuer aus 2010, Stand: noch nicht offen, Steuererklärung liegt fertig in meiner Schublade
- 5000€ meine Schwester, Sie kennt die Situation, will aber irgendwann Ihr Geld zurück
In Oktober 2011 ab zur Schuldnerberatung, Termin innerhalb einer Woche bekommen. Situation geschildert. Vergleichsversuch mit den "dringenden" Gläubigern durchgeführt und gescheitert. Selbstständigkeit Einzelunternehmen zum 01.01.2012 abgemeldet.
Dann passierte, was mich aus den Latschen kippen ließ. Anruf von Creditreform bei der Schuldnerberatung. Sie wäre einem Betrüger aufgesessen. Wenn ich in Insolvenz gehe, erfolgt eine Anzeige wegen Betrug/Insolvenzverschleppung etc.
Ich hätte noch bereits gelieferte Ware da und die finanzielle Situation eher erkennen müssen.
Von meiner Seite gesehen ist das Unsinn. Alle Waren, die bezogen wurden, wurden just in Time geordert. Sprich Kunde bestellt bei mir und ich habe daraufhin diese Ware in Teilen beim Lieferanten bezogen. Keine Lagerhaltung nix.
Ist alles durch Rechnungen des Lieferanten und auch durch die durch mich erstellten Kundenrechnungen belegbar. Persönlich keinen Urlaub/Autos etc. Immer schön Unterhalt für 2 Kinder gezahlt und selbst am Monatsende kaum Essen im Kühlschrank.
Dafür in festem Job und Selbstständigkeit quasi rund um die Uhr gearbeitet.
Jetzt hat mich die S-Beraterin vor die Wahl gestellt: Insolvenz durchziehen, mit der Gefahr einer Anzeige und evtl. nicht erteilter RSB
oder
3 Jahre quasi warten, EV abgeben, Zeit abreiten, bis die Gefahr Anzeige durch Verjährung vorüber und dann Inso.
Ich tendiere zur sofortigen Inso und halte die Geschichte mit der Anzeige für eine Drohung von CR. Kann aber in der jetzigen Situation gerne auf eine Anzeige verzichten.
Habe mich hierdurch total verunsichern lassen und finde keinen vernünftigen Lösungsansatz.
Kann mir jemand einen Denkanstoß geben? Villeicht hat jemand die Situation schon mal erlebt und kann mir weiterhelfen? Ähnliche Themen wurden zwar schon im Forum behandelt, bezogen sich aber immer auf Schulden von Privatpersonen, kein geschäftlicher Hintergrund.
Danke und viele Grüße