Guten Morgen,
ich bin schon vor ein paar Wochen über Google auf euch gestoßen. Jetzt hab ich beschlossen, mich hier anzumelden, weil ich Tipps für meine Entscheidung brauche.
Ich war 2 Jahre selbstständig und habe zum 1.9. mein Gewerbe abgemeldet. Der 20.000 EUR-Kredit ist nun noch auf 18.000 EUR, es war ein Kfw-Startgeld. Mein Geschäftskonto ist mit 1000 EUR überzogen, da die Tilgung im August noch abging. Mein privates Konto ist mit 1500 EUR überzogen (Dispo). Ich hab noch beim FA ca. 600 EUR offen und bei einem Großhändler 300 EUR. Außerdem läuft ein Mietvertrag vom EC-Gerät mit mtl. ca. 20 EUR, die ich noch 2 Jahre zahlen soll, weil die Fa. keine außerordentliche Kündigung gelten läßt. Auch die Lebensversicherung (Pfandbrief bei Bank) von mtl. 80 EUR habe ich gekündigt und 2 Monate nicht gezahlt.
Mit dem Privatkonto traf ich eine Vereinbarung, dass der Dispo mtl. um 50 EUR gekürzt wird, sodass ich da heraus komme.
Die Voba (Geschäftskonto) kündigte mir nun den Förderkredit und das Konto mit nun insgesamt 19.000 EUR ohne Zinsen zur sofortigen Zahlung.
Mein Einkommen besteht aus 308 EUR Kindergeld, 590 EUR Kinderunterhalt, 200 EUR Wohngeld und ab 1.10. Arbeitslosengeld von ca. 750 EUR. Ich bin alleinerziehend.
Ich war vor 2 Wochen bei der Schuldnerberatung, die Wartezeit für einen Inso-Antrag ist 6 Monate. Ich hab jetzt den nächsten Termin dort im Dezember, bis dahin soll ich Haushaltsbuch führen und eine Einnahmen- und Ausgabenaufstellung führen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich mit den Gläubigern bis zum Inso-Antrag machen soll. Der Schuldnerberater sagte mir, ich muß jetzt leider die Mahn- und Vollstreckungsverfahren "aushalten", bis wir in die Inso gehen können. Mir ist überhaupt nicht wohl dabei.
Ich hab jetzt erstmal ein Guthabenkonto bei der Sparkasse eröffnet und mein Einkommen geht jetzt ab 1. da rauf. Ich brauch Überblick. Bei der Eröffnung des Kontos führte die Beraterin an, dass die Deutsche Bank mit großer Sicherheit das alte Konto mit dem überzogenen Dispo kündigen wird, weil keine Einnahmen mehr drauf gehen. Die Sparkasse würde dann wahrscheinlich das Konto sperren.
Ich bin total ängstlich und würde am liebsten der Voba einen Brief mit einem Ratenzahlungsvorschlag schreiben, damit sie erstmal Ruhe geben. Von einem Inso-Antrag (der ja noch in weiter Ferne liegt) weiß keine Bank.
Was wäre denn hier angebracht? Ist es überhaupt möglich, das alles bezahlt zu kriegen? Oder ist ein Insolvenzantrag hier vernünftig? Davon abgesehen, werde ich den Kinderunterhalt und Kindergeld für mein ältestes Kind noch 6 Jahre und für mein jüngstes noch 10 Jahre, weil meine Kinder dann ausgelernt hätten. Wenn ich jetzt damit rechne und Ratenzahlung vereinbare, was ist in 10 Jahren? Wenn ich 50 EUR im Monat für den großen Kredit zahle, dann fallen doch Zinsen ohne Ende an ... ich bin jetzt 37 und würde mit 70 immer noch zahlen? (Jetzt mal übertrieben!)
Wie würdet ihr mir denn raten oder wie schätzt ihr die Sache ein? Wenn ich die hohen Beträge hier teilweise lese, kommt mir mein "kleiner" Schuldenberg so harmlos vor. Ist eine PI in dem Fall vllt. nicht angebracht oder mehr noch ... unverschämt?
Über ein paar Tipps bin ich super dankbar!
Liebe Grüße Herzblume!