Hallo,
folgende Situation:
Aufgrund einer längeren Krankheit bin ich in diesem Frühjahr für mehrere Monate in Krankengeldbezug gekommen.
Da die Post oder jemand in meiner Firma geschlampt hat, habe ich aber noch 2 volle Gehälter (Mai und Juni) erhalten.
Mein Krankengeld habe ich auch erst Anfang Juli erhalten, so dass ich die beiden Gehälter dazu nutzen musste, um meinen Lebensunterhalt zu sichern. Im Monat Juli habe ich dann ein Teil des Krankengeldes aus dem selben Grund verwand, da ich im Juli kein Gehalt bekam und einen Teil musste ich nutzen, da mich meine Krankheit dazu gezwungen hat meine Lebensumstände radikal zu ändern.
Ich lebe schon seit langem in einer Schuldensituation, so dass ich auch keinerlei Rücklagen habe und mein Gehalt sowieso bereits gepfändet ist.
Da ich im Juli aber auch wieder arbeiten war, habe ich meinem Arbeitgeber gesagt, dass er das Juligehalt direkt als Rückzahlung verrechnen soll.
Ich scheide aufgrund eines befristeten Vertrages mit Ende September aus dem Unternehmen.
Seit 10. 07. suche ich den Dialog mit meinem Arbeitgeber um eine für beide Seiten akzeptable Rückzahlungslösung für das noch offene überzahlte Gehalt zu erzielen. Leider ist mein AG hier zu keiner Einigung bereit und sagt, dass er die restliche Summe über die letzten beiden Gehälter einbehalten will.
Wohlgemerkt das Gehalt ist eh schon gepfändet. Die Lösung meines AG sieht vor das ich in diesem und kommendem Monat nur 556 € ausgezahlt bekomme. . Also weit unter meiner Pfändungsgrenze. . .
Für mich bedeutet das auch eine Versorgungslücke von rund 300€. Das habe ich meinem Arbeitgeber auch mitgeteilt und ihm im Gegenzug angeboten, dass wir noch 3 Ratenzahlungen über mein Dienstzeitende hinaus vereinbaren. Damit würde er mir immernoch nur 850€ auszahlen, aber meine Kosten wären gedeckt und die Rückzahlung nach meiner Dienstzeit hab ich ihm auch mit ALG (für den Fall das ich nicht sofort eine Anstellung bekomme. . . ) berechnet, so dass ich diese auch wirklich bedienen könnte.
Nun stellt sich mein Arbeitgeber aber quer und eigentlich hätte ich am 15. dieses Monats Geld bekommen sollen und habe immer noch nichts erhalten.
Laut der Personalbuchhaltung würde das über eine Abschlagszahlung laufen, da die Gehaltssoftware (SAP) in diesem Monat mein Gehalt voll einbehält und im nächsten dann die Restsumme auszahlt.
Meine Frage jetzt: Darf mein AG ohne meine ausdrückliche Zustimmung mein Gehalt über die Pfändungsgrenze hinaus einbehalten?
Oder ist er hier ein "Gläubiger" wie alle anderen auch??
Bitte um professionelle Antwort. . Sprüche über moralischen Anspruch an mich selbst etc. durfte ich mir bereits von meinem Chef anhören und selbst er musste da einen Rückzieher machen, da mich meine Krankheit dazu gezwungen hat an die Gelder zu gehen. . . (Nur als vorsichtige Anmerkung am Rande)
Vielen Dank schonmal im voraus.
Falls noch irgendwelch Fakten notwendig sind, die ich vergessen haben sollte, bitte einfach fragen.