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Autor Thema: Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?  (Gelesen 4060 mal)

totalamende

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Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?
« am: 05. Dezember 2012, 21:52:39 »

Hallo,

seht meine überschrift bitte nicht als Andeutung zum Suizid, soweit bin ich (noch) nicht...

Zu meinem Problem: Ich bin 27 meine Freundin mit der ich zusammen lebe 25 und wir haben ein Problem mit unseren Finanzen. Irgendwie bekommen wir kein Fuß mehr auf den Boden seit ich eine längere Krankheitsphase (reaktive Depession durch Mobbing am Areitsplatz) überwinden musste. Alles fing im März 2011 an als ich einen Arzt wegen wiederholten Magenbeschwerden aufsuchte. Er stellte ein depressives Syndrom fest und schrieb mich natürlich krank. Nach 6 Wochen bekam ich Krankengeld von der IKK in Höhe von ca 900€ was damals unser einziges Einkommen war. Ich konnte davon gerade unsere damalagie Warmmiete von 370€ und laufende Kosten wie KFZ Versicherung u ä. decken. Dadurch liefen Kosten wie KFZ Finanzierung (290€ monatlich) eine Stromnachzahlung für das komplette Jahr 2011 (inkl Mahngebühren u Sperrankündigungen 1100€) Schulden meiner Freundin (600€ alte Stromschulden, 500€ alte Handy-Vertragsschulden) alte Schulden von mir (Möbelfinanzierung 300€ Versicherungsschulden 5000€) auf, ich konnte die vereinbarten Raten einfach nicht zahlen. Eine Auflistung zum Überblick folgt unten. Da ich durch meine Krankheit (immer wieder auftretetende schwere Depressionszustände mit anhängendem Verfolgungswahn (paranoide Angstzustände)) WIRKLICH nicht in der Lage war, meinen Gläubigern die momentane Situation zu schildern, konnte ich leider keine andere Ratenvereinbarung bzw. Stundung aushandeln. Zum besseren Verständnis für jedermann: Ich hatte Angst vor die Tür zu gehen da ich der Meinung war mein damaliger Arbeitgeber lässt mich beobachten und wird mich fristlos kündigen wenn er mich sieht solange ich krank geschrieben bin... Ich hatte alle Türen innerhalb unserer damaligen Wohnung ausgehangen da unsere Katze diese selbstständig öffnete und ich mich jedes mal aufs neue zu Tode erschreckte.

Wir haben die schlimme Zeit zum Glück überwunden, ich arbeite bei einem neuen Arbeitgeber, meine Freundin hat nun zum Glück eine eigenes Einkommen, wir haben eine neue Wohnung und neuen Mut zum Leben gefunden.

Aber nun zu meinem Problem was mich nachts immer noch nicht ruhig schlafen lässt:

Unsere monatlichen Ausgaben:

510€ Warmmiete monatlich
61€ Stromkosten monatlich
50€ Rückzahlung Versicherungsschulden
25€ Rückzahlung Möbelfinanzierung
25€ Ratenzahlung Stadtkasse
25€ Ratenzahlung Staatsanwaltschaft bzw an die Kreiskasse
290€ Finanzierung Auto
50€ Ratenzahlung Handyschulden meiner Freundin
ca. 100€ Benzinkosten monatlich
ca. 250€ Lebensmittel monatlich
190€ KFZ Versicherung vierteljährlich (ca. 65€ monatlich)
 macht unterm Strich:
ca 1450€ monatliche Kosten
(zzgl. dem anderen Kleinsch.. wie GEZ, einmal monatlich Prepaidhandy für mich u meine Freundin, Haftpflichtvers., Rechtschutzfür KFZ usw.)

Unser Einkommen:
1300€ mein Einkommen
400€ Einkommen meiner Freundin
macht unterm Strich:
1700€ monatlich

Wir bekommen also alle unsere Kosten gedeckt und machen keine weiteren Schulden, essen aber abends entweder trockenes Brot oder Dosenfutter. Das wir momentan nicht in den Urlaub fahren können ist uns bewusst, aber ist es gerecht das wir nicht einmal abends ausgehen können? Meine Freundin arbeitet in einer Kneipe als Bedienung und muss immer zum Anfang des Monats Hartz IV Empfänger bedienen... Wir sind ja nicht neidisch oder gönnen es Ihnen nicht, aber ist das nicht irgendwie schon ungerecht? Habt ihr vielleicht einen Tip wie wir unsere finanzielle Situation gestalten können damit wir uns auch ein minimum an lebensqualität erlauben dürfen?

Nehmt das jetzt bitte nicht in den falschen Hals, wir wollen keinen Luxus, sondern nur ab und zu mal ein wenig Abstand zu unseren finanziellen Verpflichtungen.

Mfg
Gespeichert
 

tomwr

Re: Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?
« Antwort #1 am: 05. Dezember 2012, 22:13:40 »

Wenn Deine Rechnung stimmt, bleibt doch im Monat mehr oder weniger EUR 250,- übrig.
Das ist nicht die Welt, viele würden sich aber freuen, wenn sie es hätten.
Wie hoch sind denn die Schulden ?
Du hast ja nur die Tilgung aufgelistet.
Ohne genaue Schuldensumme kann man jetzt nicht wirklich gute Ratschläge geben.
Gespeichert
 

totalamende

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Re: Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?
« Antwort #2 am: 05. Dezember 2012, 22:56:31 »

Schulden bei der Versicherungca 3500€, KFZ Finanzierung ca 2300€, Stadtkasse 1400€, Handyschulden 400€

zu der Liste kommt ja noch der ganze Kleinsch.. wie GEZ, Katze, Haftpflicht, Rechtschutz, und naja wir sind halt beide Raucher ^^
Gespeichert
 

tomwr

Re: Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?
« Antwort #3 am: 05. Dezember 2012, 23:32:20 »

Also 8000 EUR Schulden.
Sind aber schon 200 EUR im Monat, die ihr zurückzahlt.
Insofern dürftet Ihr in etwa 4 Jahren aus eigener Kraft nahezu schuldenfrei sein.
Das ist zumindest schneller als im Insolvenzverfahren.

Also meine Meinung: Zähne zusammenbeißen und durch. Vielleicht kann die Freundin ja noch einen zweiten Nebenjob ausüben, dann ginge es noch schneller. 400 EUR im Monat ist ja keine volle Auslastung.  :wink:
Gespeichert
 

koelner84

  • Gast
Re: Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?
« Antwort #4 am: 06. Dezember 2012, 08:25:29 »

Guten Morgen totalamende,

ich verstehe dein gefühl ganz gut.
War selber in einer ähnlichen Lage(Schuldenhöhe). Hatte damals etwas um die 230,00€ über im Monat(sehr günstige Miete und genügsames Essen, um es mal vorsichtig auszudrücken), bei einem Einkommen von BÄfÖG + 400,00 Nebenjob. Habe daraus auch fast nur die Zinsen begleichen können. Schulden abtragung war nur minimal möglich (da alles auf Dispo und Kreditkarte lief/ habe daraus mein Leben damit bestritten in der Zeit wo mein Arbeitgeber nicht Zahlte -verspätet Zahlte-, ich einen schweren Autounfall hatte und als das BAFÖG-Amt sich weigerte[halbes Jahr] zu zahlen).

Um mehr Schulden abzutragen habe ich folgendes gemacht:
habe meine Kosten gesenkt: KFZ auf minimalste KM versichern lassen, da ich Arbeit im Ort fand,  zusätzlich ein günstigereres Fitnesstudio und meine Private Zusatzversicherung gekündigt.
So habe ich es geschafft in die Schuldenabtragung zu kommen.

Warum ich nun trotzdem in die Inso gekommen bin ist eine erweiterte Geschichte mit zwei weiteren Arbeitgeber Insolvenzen einer Depresiven Phase(kennst du ja auch).
Was ich aber erlebt habe(drei Arbeitgeber Insolvenzen, einen schweren Autounfall und ein BAFÖG-Amt was ein halbes jahr sich weigert[weil Eltern nicht auffindbar]) ist eine große negative Ausnahme.


Als alles weiter den Berg runter ging dachte ich auch, dass nichts mehr geht. Und ich habe mich trotzdem nicht unterkriegen lassen- bis auf die Depresive Phase wo es mir richtig dreckig ging-.

Ich kann dir aber sagen:
Es lohnt sich zu leben! Schulden sind scheiße. Deine Schulden sind noch überschaubar und abtragbar. Macht euch einen Plan, am Besten mit einer Schuldnerberatung.
Denke bitte nicht das es dir so gehen könnte wie mir! Glaub daran das es Bergauf geht!

Wünsche dir/euch alles gute!
Gespeichert
 

Die_Anderen_waren_es

  • Gast
Re: Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?
« Antwort #5 am: 06. Dezember 2012, 20:33:12 »

Ich würde mal behaupten das das Problem schon viel früher entstanden ist: Wenn man das Krankengeld mal auf das eigentlich Einkommen hochrechnet und dem gegenüber die Verpflichtungen stellt, merkt man ganz schnell, das schon damals über die Verhältnisse gelebt wurde!

Ich frage mich, wieso man jetzt jammert und nicht weiss wie man was bezahlen soll, wenns eigentlich damals schon garnicht möglich war!

Alleine die Tatsache des finanzierten Autos lässt schon darauf schließen, dass man sich garkeine ernsthaften gedanken über seine Situation macht! Ein Auto ist ja ok, aber wenn ich bedenke, dass das Auto in den meisten Fällen "nur" für die fahrt zur Arbeit benötigt wird, tuts ein gebrauchter für 2500€ auch...und der ist nach weniger als 12 Monaten sparen bezahlt! bei 100€ Benzinkosten wird das Fahrzeug nicht viel gefahren!

Sorry, ich will keinen persönlich angreifen, habe aber kein Verständnis dafür, wenn man so tut, als wäre alles in Ordnung und dann plötzlich , "huch, ich weiß nicht mehr weiter"

Ich finde es faszinierend, das Leute in der Lage sind, ihre Schulden schön ordentlich aufzulisten, aber nicht in der Lage sind, ihre aktuellen monatlichen Verpflichtungen zu realisieren. Eine Stromnachzahlung in der hier genannten Höhe ist peinlich. Man sollte in der Lage sein, ungefähr zu überschlagen, was mich meine Verbraucher im Monat an Strom kosten und entsprechend den Abschlag anpassen....wenn man sich aber auf andere verlässt und an das Gute Glaubt: "mein Stromanbieter hat mir als Abschlag den Betrag X festgesetzt" ..selber Schuld. Ich finde auch immer Klasse: "Der Winter war so kalt, wir mussten mehr Heizen"...wenn ich mehr heizen muss, muss ich halt auch mehr bezahlen.

Wenn ich nicht in der Lage bin, einen finanziellen puffer für unvorhersehbare Ereignisse aufzubauen, sollte ich mir schnellstens überlegen, meine Kosten zu senken.
Wir haben in unserer Inso rund 4000€ weniger als vorher (durch Pfändung von Immobilien und Finanzanlagen und sind trotzdem in der Lage einen Sicherheitspuffer aufzubauen.
Gespeichert
 

mongo

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Re: Weiss nicht weiter, wofür lohnt es sich zu leben?
« Antwort #6 am: 16. Dezember 2012, 16:07:25 »

Jammern auf hohem Nievau!
1. Auto weg und billigen Gebrauchten kaufen. Vorübergehend tut's auch eines für 1000€.
2. Wenn beide rauchen, sind da schnell mal 300€/Monat weg. Aufhören?

Somit hättet ihr fast 600€ mtl. über. Einfach mal drüber nachdenken.....
Gespeichert
 
 

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