Bezüglich Übersichtlichkeit der Beträge, die Du hier nennst, könnte vielleicht die Verwendung des Tausender-Punktes von Vorteil sein. Aber dazu später mehr.
Bezüglich des Beratungsscheins kannst Du ja mal googeln oder natürlich Deinem Anwalt vertrauen; und letzteres solltest Du dann auch, ansonsten bringt ja die ganze Anwalterei keinen Sinn.
Solange Du aber noch mit Zahlen jonglierst, die im Rahmen einer Umschuldung eine Gläubiger-Befriedigung innerhalb von sieben Jahren möglich erscheinen lassen, ist ein Insolvenz-Anwalt wohl eher weniger der richtige Ansprechpartner. Er ist ja spezialisiert auf Situationen, wo diese Umschuldungsgedanken zu nichts geführt haben.
Also wäre, wie Dir schon eingangs geraten, momentan der Weg zur Schuldnerberatung der wirklich gescheiteste.
Ich fasse diesbezüglich zunächst noch einmal Deine Situation zusammen,
erstmal die Einnahmenseite, wobei ich natürlich davon ausgehe, dass der Lohn als Netto gemeint ist:
Kindergeld und Lohn = 2.768,-€
Das Elterngeld lasse ich mal weg, es entfällt ohnehin, und ich nehme an, dass Deine Frau zumindest vorerst ohne Erwerbseinkommen bleiben wird.
Pfändbarer Betrag in dieser Situation wäre null.
Wobei ich dann aber schon bei des Pudels Kern bin, dass nämlich der Gesetzgeber der Ansicht ist, dass Du diesen Betrag also monatlich zur Verfügung haben solltest – Du aber laut neuester Idee hiervon 570,-€ abzuzweigen Dich in der Lage siehst.
Auf der ’Vermögensseite’ erkenne ich lediglich einen PKW, im Wert von 1.000,-€.
Dass dieser Wagen die nächsten sieben Jahren unbeschadet überstehen wird, da setze ich mal ein großes Fragezeichen. Und wenn dann doch, wie ihr aber nach sieben Jahren Euch dann eine neue (gebrauchte) Familienkutsche anschaffen wollt, wo doch dann auch noch die 10.000,-€ der Eltern irgendwie im Raume stehen, dazu fehlt mir bei der ganzen Rechnerei auch nur ansatzweise irgendein positives Ergebnis.
Und also verzichte ich jetzt einfach mal auf das Zahlenspiel Deiner Schuldenaufstellung, wo ja plötzlich aus 15.000,- Eltern-Schulden erst mal 12.000,-€ werden, und dann nur noch 10.000,-€, und vielleicht auch (zusätzlich?) 4.000,-€.
Und wo dann auf einmal 2.000,-€ als Bargeld auftauchen, als könntest Du Dir Geldscheine selber drucken.
Eigentlich wollte ich Dir ja jetzt & hier kein Ergebnis präsentieren, welches Du einfach übernehmen kannst.
Dies solltest Du Dir eigentlich selber erarbeiten, damit Du Dich damit dann auch selber identifizieren kannst.
Aber seien wir doch mal ehrlich:
Ein anderer Ausweg als die Insolvenz bietet sich doch bei Dir gar nicht an.
Selbst wenn, ja wenn Du einen Umschuldungskredit bekommst, ziehst Du Deine Eltern da mit rein.
Als wirklich eigenverantwortlich kann ich diese Lösung wahrlich nicht ansehen.
Dabei wäre die wirkliche Lösung doch ganz einfach:
1. Du suchst den schleunigen Weg zu einer Schuldenberatung.
2. In der Zwischenzeit machst Du eine möglichst detaillierte Aufstellung Deiner bzw. Eurer monatlichen Ausgaben und stellst die Endsumme dem Betrag Deines Einkommens gegenüber.
3. Vergiss dabei nicht die unperiodischen Ausgaben.
4. Die Differenz zwischen den beiden Beträgen (so sie positiv ist) verwendest Du für die vereinbarten Raten.
5. Du hältst Deine Flocken ab sofort unter Kontrolle und jonglierst nicht mehr mit Bargeld, Kreditkarte und Überziehungskredit.
6. Du lässt Dich von der Schuldenberatung intensiv schulen/aufklären über die Hintergründe einer Insolvenz (oder/und Du liest Dich hier im Forum durch).
7. In die Insolvenz nimmst Du selbstverständlich auch die Schulden an die Eltern mit, zumal wenn hierüber Schriftliches existiert.
8. Am Ende der Insolvenz, sagen wir mal in gut sechs Jahren, beginnst Du mit Deinem Dir selbst gegebenem Versprechen, also der Rückzahlung an Deine Eltern. Sofern dieses Geld dann nicht zur Anschaffung (ohne Kreditaufnahme!) eines neuen (gebrauchten) Autos notwendig ist.