... bald haben die mich wirklich soweit. :wall:
Dabei dachte ich, ich hätte die schlimmste Zeit hinter mir...
... ich hoffe es findet sich jemand, der sich die Zeit nimmt und das durchliest, ich weiss nämlich nicht mehr ein noch aus. Ich glaube zwar nicht, dass ich wirklich fähig wäre mich umzubringen, aber mit verheulten Augen über die Autobahn zu brettern kann ähnlich enden...
Ich brauche ein paar Ratschläge, insbesondere ob ich jetzt doch eine Privatinsolvenz beantragen soll oder eben nicht.
Also, es fängt an wie bei vielen:
- gescheiterte Ehe
- alleinerziehender Vater eines 2-Jährigen kann seinen Regeljob nicht weiterführen
- gescheiterte Selbständigkeit
Insgesamt habe ich über 55.000 € Schulden, davon
- 12.000 € beim Finanzamt
- 28.000 € Restkredit und aufgelöstes Girokonto (in Abwicklung mit Schuldeingeständnisserklärung)
- 1500 € Autokredit (in Abwicklung)
- 800 € Stadtkasse Kindergarten-Beiträge (Nachzahlung)
- 700 € Prozesskostenhilfe
- der Rest sind nicht nachweisbare Privatschulden (Schwiegereltern und so)
Bis vor 2 Jahren habe ich den Kopf in den Sand gesteckt, Rechnungen nicht bezahlt, Mahnungen in den Wind geschlagen, etc.
Auch das Finanzamt hat mich nicht besonders interessiert, weniger aus Ignoranz, sondern ehr wegen \"nicht können\"
Zu diesem Zeitpunkt habe ich schon ALG II bezogen.
Mit meiner neuen Partnerschaft (inzwischen sind wir verheiratet) kam dann die Wende, ich musste meine Lage in den Griff bekommen, alleine schon für meinen Sohn und meine neue Liebe.
Also habe ich trotz ALG II angefangen ALLE Gläubiger zu befriedigen, bin von Pontius zu Pilatus gerannt, habe hier abgezahlt und dort gestundet, alles TROTZ ALG II !
Ich habe die Privatinsolvenz abgelehnt, da ich er Meinung war, ich käme mit meinem Regelgehalt (wenn ich mal wieder Arbeit habe) auch so da heraus.
Inzwischen habe ich seit 1 1/2 Jahren wieder einen Job, verdiene rund 2160 € netto, meine Frau bekommt bis Mai noch ca. 430 € ALG I, wer weiss, was sie, wenn überhaupt an ALG II bekommen wird.
So zahle ich im Moment bei den Gläubigern insgesamt zwischen 350 und 550 €) im Monat ab.
Nach allen Abzügen (Miete, Strom, Telefon, Zeitung und Schulden) belieben uns von meinem Geld nur ca. 450 - 600 € zum Leben.
Nicht viel, aber man kommt irgendwie klar.
Von den kleineren Summen kommt man so auch herunter, aber die beiden großen Batzen fressen uns auf.
Das Finanzamt schlägt mal eben 1%-Verzugszinsen PRO MONAT auf die 12.000 €, das ist mehr als ich denen im Moment zahlen kann. Bei der Sparkasse sieht es ähnlich aus.
Jetzt kommt der Clou: Ich habe wirklich immer und durchgehend das Geld beim Finanzamt gezahlt, nur im August einmal habe ich es wegen einer Kontoumstellung verpeilt (klar meine Schuld, aber kann wirklich mal passieren, danach ging es per Dauerauftrag weiter, ich habe s noch nicht einmal bemerkt, sonst hätte ich es wirklich nachüberwiesen)
Heute steht der Gerichtsvollstrecker vor der Tür und will 12.000 € haben, meine Frau ist natürlich aus dem Häuschen gefallen...
Antwort vom Finanzamt: Es gibt keine schriftliche Abmachung, ausserdem wäre bei Nichteinhaltung der Ratenzahlung sowieso alles Usus und bei dieser Höhe Steuerschuld müsste man immer mal damit rechnen, dass der Gerichtsvollzieher das Einkommen prüft oder dass das Konto gepfändet wird.
Also hier ein paar Fragen:
1. wird bei einer PrivInso das Kindergeld für meinen Sohn mit aus das Einkommen angerechnet?
2. Kann man sich mit dem Finanzamt überhaupt einigen, insbesondere was die 12% Zinsen im Jahr angehen und auch bez. des Gerichtsvollziehers und Pfändungen, da muss doch eine verbindliche Abmachung machbar sein.
3. Wenn ich dass richtig verstehe, würden mir bei meinem Gehalt (2160 €) mit einem Unterhaltspflichtigen 440 € gepfändet werden, wenn meine Frau keine ALG (430 €) mehr bekommt, nur noch 274 €, richtig?
Aber wie sieht es aus, wenn meine Frau wider erwarten eine Vollzeitstelle antritt und dann ca. 1000 € netto verdient, wie berechnet sich dann die Pfändungsgrenze, insbesondere da sie ja keinen Anteil an den Schulden hat, nur eine Unterhaltsverpflichtung mir gegenüber.
4. Lohnt es sich in meinem Fall überhaupt eine PrivInso anzugehen? Letzten Endes verdiene ich zwar nicht schlecht, aber selbst wenn die kleineren Summen alle weg wären, mit den Zinsen und Verzuggebühren bin ich mindestens noch 20 Jahre am zahlen... ein Fass ohne Boden...
5. Weiss jemand zufällig, ob ich eine Sachbearbeiterin beim Finanzamt ablehnen kann, weil ich bei ihr (leider nicht begründbare ) Nachteile befürchten muss, ausserdem abreiten die zwar im Team, aber sämtliche (mündlichen) Abmachungen habe ich mit einem Kollegen getroffen
Ich brauche wirklich Hilfe, ich war schon mal vor ein paar Jahren 3 lange Monate in einer Psychatrie weil ich keinen Ausweg mehr wusste, ich möchte nie mehr soweit kommen... :wall: