"

Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Hinweis zum Einstellen neuer Themen:
bitte wählt eine aussagekräftige Überschrift! Titel wie "Bitte helft mir!", "Ich habe Schulden!", "WICHTIG!", "Was meint Ihr?" o. ä. werden erfahrungsgemäß seltener beachtet / aufgerufen und sind nicht erwünscht. Ebenfalls nicht erwünscht sind Überschriften, die ausschließlich neugierig machen sollen und gegenteiligen Inhalt aufweisen. Dies schließt auch den Einsatz von durchgehender Großschreibung in Überschriften ein.

Autor Thema: Umschuldungskredit kurz vor eventueller Insolvenz = Betrug??  (Gelesen 4438 mal)

Maia2011

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3

Hallo,

ich lese hier schon eine Weile mit und konnte mich über fast alles zum Thema Schulden / Insolvenz informieren. Ich finde dieses Forum wirklich klasse!
Ich habe seit einigen Tagen selbst eine Frage, auf die ich im ganzen Internet keine genaue Antwort finde.

Ich habe ca. 35 000 Euro Schulden, davon fast die Hälfte des Betrags mit Bürgen aus meinem näheren Umfeld.  Ich versuche seit vielen Monaten alles abzubezahlen, doch durch die Zinsen und ungeduldige Gläubiger sehe ich fast schon keinen anderen Ausweg, als die Insolvenz. Meine Schufa ist, gott sei dank, noch immer positiv und dank meiner Vollzeitstelle könnte ich eventuell einen Kredit zur Umschuldung aufnehmen. Wie wäre der Fall, ich würde nun einen Kredit in Höhe von ca. 15 000 Euro aufnehmen, um meine Kredite, die Bürgen enthalten, abzulösen. Somit hätte ich weniger als fünf Gläubiger inkl. dem neuen Kredit. Falls ich nun jedoch in 3 - 6 Monaten doch in Insolvenz gehen müsste, könnte mir hier Betrug vorgeworfen werden? Ich würde bei Kreditbeantragung "Umschuldung" angeben und das Geld auch nachweisbar nur hierfür benutzen.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte nicht betrügen oder mir von der neuen Kreditsumme einen Urlaub finanzieren ("dass sich eine eventuelle Insolvenz lohnt").... ich möchte nur die Kredite weg haben, die mir am meisten Kummer bereiten. Und das sind die, die mir immer wieder mit Hinzuziehen der Bürgen drohen.... das möchte ich jedoch auf keinen Fall riskieren, deshalb würde ich alles versuchen, um die Personen rauszuhalten. Die Bürgen könnten übrigens auch nicht wirklich zahlen, es könnte ca. 50 Euro im Monat gepfändet werden, jedoch möchte ich sie nicht mit hineinziehen.
Wäre es denn dann möglich, dass ich bei einer eventuellen Insolvenz dann wegen Betrug o.ä. die Restschuldbefreiung versagt bekomme?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Maia
Gespeichert
 

B-Thom

  • Jungspund
  • ***
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 64
Re: Umschuldungskredit kurz vor eventueller Insolvenz = Betrug??
« Antwort #1 am: 24. April 2011, 01:49:15 »

Wenn du tatsächlich in 3-6 Monaten Insolvenz anmelden musst, dann kannst du fest davon ausgehen, dass gerade der Kreditgeber für die 15.000 Euro einen Antrag auf Verweigerung der Restschuldbefreiung stellen wird.

Eine seriöse Bank sollte auch keinen Kredit über 15.000 zur Umschuldung geben, wenn die Gesamtschuld bei 35.000 liegt (und hier etwas nicht anzugeben wäre dann eine bewusste Täuschung über deine wirtschaftlichen Verhältnisse!), denn bei dieser Differenz findet de facto keine Umschuldung statt sondern nur eine Neuverschuldung mit weiteren Zinsen und Bearbeitungsgebühren.
Unter dem Strich hört sich das für mich so an, als ob du dann mehr Schulden hast als vorher. Und damit tust dir doch keinen Gefallen.

Ich habe mich mit ähnlichen Gedanken rumgetragen. Meine Schulden liegen inetwa in derselben Höhe, und ich habe auch lange hin und her überlegt, ob ich nicht mit dem einem Kredit diesen einen besonders nervigen Gläubiger ruhig stelle und mich mit den anderen arrangiere, etc, etc. Ich denke, diese Gedanken sind vielen hier sehr vertraut.

Mein Tipp: Klar machen, dass man aus dieser Lage nicht mehr alleine rauskommt und Insolvenz beantragen.
Gespeichert
 

Maia2011

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3
Re: Umschuldungskredit kurz vor eventueller Insolvenz = Betrug??
« Antwort #2 am: 24. April 2011, 19:59:41 »

Danke dir für deine Antwort.

Ja du hast schon Recht, ich könnte damit auf jeden Fall nicht alles ablösen.... meine Situation ist halt sehr verzwickt, weil eben die Insolvenz dann nur auf fast die Hälfte des Betrags gelten würde... das andere wäre zwar offiziell auch beglichen nach der Wohlverhaltensphase, jedoch praktisch nicht, da ich meinem Bürgen das auf keinen Fall überlassen würde.... mmhmm... aber ich denke ich habe wohl nicht viel Chancen es ohne Insolvenz zu packen.  :sad:
Oh hätte ich mich nur nie selbstständig gemacht....   :dntknw:
Bist du denn in Insolvenz? Ist es so schlimm, wie ich es mir vorstelle? Wahrscheinlich nicht, jedoch macht mir allein der Gedanke schon ein wenig Angst.... besonders weil da ja dann doch noch Geld übrig bleibt für mich zum Bezahlen...
Gespeichert
 

B-Thom

  • Jungspund
  • ***
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 64
Re: Umschuldungskredit kurz vor eventueller Insolvenz = Betrug??
« Antwort #3 am: 24. April 2011, 22:26:30 »

Wichtig ist: Wie viel Geld brauchst du zum Überleben, und wird das durch die Insolvenz gewährleistet?

Ich bin fest angestellt und nebenberuflich selbstständig. In "guten Monaten" bekommt der IV um die 700 Euro von mir, was sogar mehr ist als ich vorher an monatlichen Kreditraten hatte. Und trotzdem geht es mir finanziell besser (nicht viel, aber immerhin), weil es jetzt seinen geregelten Gang geht.

Die Insolvenz nimmt einen hart an die Kandarre. Und gerade als Selbstständiger wird man mit frustrierenden Augenblicken leben müssen, weil man im Bezug auf Investitionen schon entmündigt ist. Und wenn es den IV nicht interessiert, was man tun möchte, dann setzt das zu.

Ich sehe die Insolvenz inzwischen echt als eine Charakterprüfung an. Mache ich Blödsinn (d.h. unsinnige Käufe), dann spüre ich es sofort. Und direkt. Und kein Dispo, der es abfängt. Geld abzweigen vom Geschäftskonto ist auch nicht mehr drin. Beruflich habe ich inzwischen meine Lektion gelernt, privat verbocke ich es manchmal immer noch. Was das angeht, brauche ich die Insolvenz also noch, um den Umgang mit Geld so richtig zu verinnerlichen.

Mach dir eines klar: Durch die Insolvenz stehst du sicherer da als vorher. Sie ist klar geregelt. Ebenso das, was dir privat zum Leben bleibt und wo kein Gläubiger ran darf. Rechne es in Ruhe durch, was dir pfändungsfrei übrig bleibt. Und wenn du damit privat finanziell hinkommst, dann kannst du die Insolvenz gelassen angehen.  :thumbup:
« Letzte Änderung: 24. April 2011, 22:29:20 von B-Thom »
Gespeichert
 

Der_Alte

  • Gast
Re: Umschuldungskredit kurz vor eventueller Insolvenz = Betrug??
« Antwort #4 am: 25. April 2011, 20:49:13 »

Das mit der Umschuldung würde ich lassen, denn, wie schon erwähnt, kann der Schuß schnell nach hinten los gehen, weniger wegen der strafrechtlichen Folgen eines Betrug als viel mehr deshalb, weil die Bank vorsätzliche unerlaubte Handlung geltend machen könnte und damit die Schuldsumme aus der Restschuldbefreiung fällt.

Bei 35 T€ Schulden muss man sich selbst ausrechnen, ob mit dem, was oberhalb der Pfändungsfreigrenze abzuführen wäre, in einem Vergleich die Gläubiger zufrieden zu stellen sind. Das ist Aufgabe des außergerichtlichen Schuldenbereingungsplans. Leider kommt es nur in sehr seltenen Fällen dazu, dass die Gläubiger sich darauf einlassen.

Damit ist dann der Weg in die Insolvenz die einzig realitische Möglichkeit. Haben Sie schon einen Termin bei der Schuldnerberatung? Oder welchen Weg wollen Sie gehen, um die Bescheinigung nach § 305 Abs. 1 Nr. 1 InsO zu erhalten?
Gespeichert
 

Maia2011

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3
Re: Umschuldungskredit kurz vor eventueller Insolvenz = Betrug??
« Antwort #5 am: 25. April 2011, 22:02:46 »

Oh ich danke euch wirklich für Eure Mühen, mir zu antworten! Besonders momentan ist dies sehr wohltuend für mich!  :-)
Ich werde morgen bei der Schuldnerberatung nach einem Termin fragen. Ich würde auch zu einem Anwalt, aber der kostet ja leider so viel...
Wenn ich Vollzeit arbeite, würde mir ca. 300 Euro gepfändet werden. Aber da ich nur einen befristeten Arbeitsvertrag habe, weiß man nicht, wie es danach weitergeht. In meiner Branche wird viel in Teilzeit eingestellt. Und sechs Jahre ist ne lange Zeit, wer weiß ob ich in dieser Zeit nicht wirklich mal arbeitslos bin oder schwanger werde....  :dntknw:
Ich habe noch eine kurze Frage, vielleicht weiß ja jemand auch hierzu Rat.  Ich habe auch einen Autokredit, den ich bei den 35 000 Euro Schulden noch nicht dazu gerechnet habe. Dieser Vertrag läuft auf mich und meinen Vater, das Auto ist auch auf ihn angemeldet..., aber ich stehe halt auch im Vertrag drin. Er würde es bei einer Insolvenz weiter bezahlen, würde dies ein Problem bei der Insolvenz darstellen? Würde ich dann aus dem Vertrag rausgenommen werden oder würde der Autokredit einfach nicht in die Insolvenz dazu gezählt werden?
Also ich könnte mit dem pfändungsfreien Betrag sehr gut leben, ich habe geringe Kosten und hätte sogar noch etwas übrig.  Aber das mit der "Charakterprüfung" kann ich mir gut vorstellen... wie sagt man so schön: "Was dich nicht umbringt, macht dich stärker"... ist schon was wahres dran....
Gespeichert
 
 

Privatinsolvenz - Insolvenz - Schulden - Webseitenschutz