Mein Mann hat die Regelinsolvenz beantragt. Es geht aber jetzt nicht um das Verfahren an sich sondern um die Frage, ob man das lieber doch ohne Anwalt durchzieht.
Denn soweit ich weiß, bekommt der Insolvenzverwalter doch Geld von meinem Mann, was ja noch zusätzlich zu den Schulden abgetragen werden muss. Wie hoch die Kosten sind, weiß ich nicht. Es käme wohl auf die Zahl der Gläubiger an.
Wir haben einen Anwalt seit ca. einem Jahr. Nach ungültiger Kündigung mit Hilfe des Anwalts (kostete ca. 1.000 Euro der Spaß), musste mein Mann weiter im Unternehmen bleiben, es wurde auf einen Verkauf gehofft und hingearbeitet. Erfolgslos. Mein Mann hat sich nur noch weiter verschuldet und ich habe weiter Geld verloren, weil ich ja unsere privaten Sachen zum Großteil irgendwie zahlen musste. Dazu ja noch die KV, die man ja selber zahlen muss, obwohl kein Einkommen durch die Firma da war.
Irgendwie wurde ständig von der Insolvenz abgeraten, das wäre der letzte Ausweg usw. Dann hat man noch mit Müh und Not gestreckt und den 01.07.2014 abgewartet, um sich vielleicht noch 1 Jahr zu sparen, was ja wieder Schulden angehäuft hat, nur um dann letztlich zu erfahren, nachdem der Anwalt dann Ende Juli für meinen Mann Zeit gefunden hatte, dass in seinem Fall ja die Schulden recht schnell abgetragen werden könnten und er vielleicht nach 2 Jahren bereits schuldenfrei sein könnt'.
Irgendwie bin ich doch recht unzufrieden mit der Beratung und frage mich, liegt es an uns? Ist das normal bei Anwälten, wenn es um Insolvenz geht? Jedenfalls mit den Telefonaten, die ja im Laufe des letzten Jahres geführt wurden und irgendwie immer sehr lange dauerten, wir am Schluss aber doch nie so richtig schlau gewesen sind, haben wir jetzt ne Rechnung von über 3.000 Euro an der Backe. Ausgestellt ist sie auf Eheleute X und X und ich solle auch mit unterschreiben. Als Begründung gibt er an, er könne es sonst nicht so günstig machen. Abgesehen davon, dass einfach nur der Betrag dasteht und keine detaillierteren Infos, wie sich die Kosten nun genau zusammensetzen.
Hinzu kommen dann wohl noch die Kosten, die mit der eigentlichen und endlich mal stattfindenden Einleitung der Insolvenz auf uns zukommen werden. Bisher hat er uns nach dem Gespräch den Eröffnungsantrag mitgegeben, den mein Mann ausgefüllt wieder an ihn zurückgegeben hat. Er hat es dann beim Gericht abgegeben. Ein Formular hat er noch vergessen, da auf der Gerichtsseite das wohl noch nicht aktuell war. Das musste mein Mann dann nachreichen und alles verzögert sich nochmal um 1 Woche.
Ich frage mich, ob das nicht noch arg teuer werden wird, wenn das über den Anwalt läuft. Er wurde uns von jemandem empfohlen, der eine Verbraucherinsolvenz mit ihm gemacht hat. Er ist ja Fachanwalt für sowas. Daher ist man auch erst mal vertrauensselig, doch langsam frage ich mich, ob man hier wieder nur veräppelt wird.
Den einen Wisch, den mein Mann nachreichen musste, hat er gefragt, ob man das beim Gericht auch einwerfen kann. Der Anwalt wollte es wohl lieber selber einreichen und so hat er's zu ihm gebracht. Das wäre halt nicht so gut, es dort einzuwerfen oder wie er das begründet hat. Er wäre ja sowieso öfter dort. Das hört sich auch alles immer schön an, ist aber in Wirklichkeit wahrscheinlich leicht verdientes Geld für den Anwalt.
Frage jetzt: Wenn das Verfahren eröffnet ist und der Insolvenzverwalter auf den Plan tritt, ist dann eine anwaltliche Betreuung noch sinnvoll? Wenn ich mir vorstelle, dass man da auch mal ruckzuck am Ende vielleicht 10.000 Euro alles in allem an den zahlen soll? Kann es schlecht einschätzen.
Die Auseinandersetzung mit der GbR steht ja noch an und der GbR-Partner meines Mannes ist mit allen Wassern gewaschen, sonst wäre der Anwalt ja gar nicht erst nötig gewesen. Doch wirklich genutzt hat er uns im Nachhinein gesehen sowieso nicht viel. Oder sieht man das hinterher immer nur so? Und die Abfindung, da kümmert sich ja der Insolvenzverwalter drum.
Muss man dem Anwalt das mitteilen, dass man nun lieber selber mit dem Gericht in Kontakt treten möchte und ihn vielleicht bei Bedarf nochmal kontaktiert? Oder meldet man sich einfach nicht mehr und dann ist auch okay?
Ich bin sehr verunsichert und enttäuscht.
LG
blauer Schlumpf