Elle, was du schreibst klingt echt hart.
Wie ich damit umgehen würde weiß ich nicht. Wenn fremde einen meiden, wegen der Insolvenz, oder jemanden als unwertig darstellen geht mir das relativ am H...ern vorbei. Aber aus der eigenen Familie soll man eigentlich unterstützung erfahren dürfen, gar eigentlich müssen.
Bei mir ist es nahezu das Gegenteil.
Meine Familie bracuhte erstmal ein Druckluftventil, der üblichen empörung derer die die Thematik nicht kennen. Nachdem die Luft bei denen raus war hab ich mir mal Luft gemacht und anschliesend die Sachlage erklärt.
Als sie dann alles erfuhren wurden sie neugierig und fragten mich wie es den nun jetzt läuft. Wie komme ich über die Runden, was verbleibt mir, Wieviel wird mir genommen, Wie lange dauert das???
Fragen über Fragen.
Die ich gerne beantworte, da sie weder mileidich noch vorwurfsfoll sind, eben einfach nur Interesse.
Es geht gar soweit das ich in Finanzfragen wieder gern gesehener Gesprächspartner und Meinungsmelder bin.
Das Vertauen geht sogar noch etwas weiter:
Meine Großeltern haben mir die Vollmacht über Ihr Vermögen, für den ernstfall, gegeben.
Das Haushaltsgeld meines Lebenspartners und mir verwalte ich.
In der Familie und der Partnerschaft zählt mein Wort bei größeren Ausgaben und Kreditgeschäften (Ein Haus, ein Auto und ggf. in kürze eine Eigentumswohnung) fast als das ausschlaggebende.
Allen denen ich bislang bei der Entscheidung geholfen habe sind mehr als glücklich darüber.
Ich kann mir zwar nicht viel Leisten, dennoch mehr als die letzten zwei Jahre vor der Insolvenz, aber ich habe meine Fehler - parallel zu unverschuldeten Begebenheiten - erkannt und daraus gelernt.
Dies wird von Freunden, Verwandten und Bekannten anerkannt und meine Erfahrung gerne als Unterstützung genommen.
Im Gegenzug dazu habe ich deren Verständniss, das ich mal nicht soviel wo bei Steuern kann.
Bislang erlebte ich nur drei mal totalle Ablehnung.
Worüber ich jedoch nur lachen kann, z.B.
Eine Bekannte gibt hier Ihren sicheren Job, bei einem staatlichen Sozialversicherungsträger, auf um sieben Jahre im Sommer und Winter im Ausland in der Gastro zu Arbeiten, die je zwei - drei Monate dazwichen macht Sie nichts und lebt mit Ihrem Freund bei den Eltern.
Der Plan dahinter ist dich mit dem Geld fas da verdient wird ein Haus anzuzahlen, und dann wieder hier beim ehemaligen Arbeitgeber anfangen und mit dem guten Gehalt die Raten zu zahlen.
Der Hacken dabei ist nur: Sie sagt selber das es fast unmöglich ist nach einer längeren Pause da wieder rein zu kommen und das Sie auch sonst mit Ihrer Ausbildung kaum was anderes machen kann.
Ihr wird von einem anderen Bekannten weitsicht und vorsicht bescheinigt.
In wie weit dies weitsichtig und vorsichtig ist möchte ich mal unkommentiert lassen!
Zu gleich wird mir mit meiner Umschulung und schon einem Job in aussicht bei einem großen Konzern zu sehr guten Gehalt, nach 4 Jahren Kleinstgehalt jobben - bedingt durch Arbeitsunfähgkeit im erlernten Beruf und langem Kampf um diese Umschulung - und einem guten Kariereplan in der Tasche vom gleichen Menschen kurzsicht und unmotiviertheit vorgeworfen.
Als ich dan mal näher nachhakte kam raus:
"Ja, das ist so. Du bist in der Inolvenz, du kannst da nicht mitreden, Spiel erstmal in meiner Klasse mit"
Da musste ich lachen, zumal dieser Mensch ungelernt ist und selber nur 200€ mehr als ich habe, aber im Gegensatz zu mir 10 Tage vor Monatsende nichts über hat, während ich mir am Monatsende noch zwei Hosen bei C&A kaufen kann und in ca. einem Jahr wahrscheinlich 600 € mehr als er verdiene. Nach Insotabelle bleibt mir dann immer noch gut 60€ mehr als ihm und mit ca. 260€ mehr kann ich gut was sparen in der WVP und mir am Ende ein gutes Auto kaufen, und habe anschliesend gut was über.
Kurz gesagt:
Wir können hier als Gewinner raus gehen. Andere Lernen nichts dazu, geben das Geld Weiter gedankenlos aus und ändern nicht Ihr Verhalten und die Denkweise in schweren zeiten.
Wir können aus den sechs Jahren, in denen wir gelernt haben mit wenig auszukommen, mitnehmen mit dem Geld besser zu Wirtschaften und komplikationen durch WENIG Fixkosten vorbeugen und wissen das man auch was verzichten kann, auch schon dan wenn es noch geht etwas zu retten.
Wer Euch sagt oder zu erkennen gibt das ihr für ihn nichts Wert seid der ist es nicht Wert sich mehr mit ihm zu beschäftigen bis über diesen Moment hinaus.