Hallo Planlos,
willkommen erstmal hier bei uns im Forum.
Ich hoffe Du wirst Dich bei uns wohl fühlen.
Ich antworte Dir in Deinem unten stehenden Text:
Hallo liebe Wissenden,
ich habe jetzt schon so viel gelesen, Pfändungstabellen, womit man so in etwa zu rechnen hat. Trotzdem geht mir nun erst recht die Muffe vor unserem ersten Termin bei der Schuldnerberatung übermorgen.
Es wird wohl darauf hinaus laufen, dass mein Mann und ich die Verbraucherinsolvenz beantragen werden. Ich bin mir auch im Klaren, dass das kein Zuckerschlecken wird und wir wollen uns auch nicht vor der Zahlung drücken. Doch so wie es jetzt läuft geht es eben nicht mehr weiter. Wir sind beide voll berufstätig, aber durch dumme Fehler in der Vergangenheit haben wir nun über 60.000 Euro Schulden und derzeit übersteigen unsere Ausgaben unsere Einnahmen um etwa 1000 Euro.
Das mit dem gesperrten Girokonto hat mich geschockt. Unsere Dispos werden in die Schuldenmasse mit eingehen, mal angenommen es läuft soweit gut wir dürfen ein Konto dort behalten auf Guthabenbasis ohne EC-Karte selbstverständlich und dann wird es wegen der Insolvenz gesperrt, wie lange kann so eine Freischaltung durch den TH dauern? Denn solange kann man ja mal ganz platt gesagt nichts zu essen kaufen und keine Miete überweisen.
Bzw. was ich ja noch viel eher befürchte ist folgendes Szenario: wir sind beide jeweils voll im Dispo, der Schuldnerberater schreibt die Bank und alle anderen Gläubiger an (zuerst muss man ja wohl versuchen sich zu einigen was aber wohl aussichtlos ist), die streichen daraufhin sofort den Dispo, unser Gehalt geht ein und "mein" Gehalt ist futsch. Kann das passieren, im schlimmsten Falle halt drei mal in Folge bis der Dispo ausgeglichen ist?
Wenn man im Vorfeld weiß, dass im eröffneten Insolvenzverfahren das Girokonto gesperrt wird, ist man schon mal im Vorteil um dieses Wissen. Man kann Vorkehrungen treffen :- ) Nämlich genügend Geld abzuheben und es in die „Keksdose“ zu legen.
In dem Moment wo Du feststellst, dass Dein Konto gesperrt ist (Karte wird eingezogen, Du kannst nicht abheben, keine Überweisung tätigen trotz Guthaben…) kontaktierst Du Deinen TH und bittest ihn um Freigabe des Kontos. Gut wäre es wenn Du im Vorfeld schon eine Faxnummer oder Kontaktadresse bei der Bank hättest wohin das geschickt werden muss.
Sinnvoll wäre es schon JETZT bei einer anderen Bank ein Guthabenkonto zu errichten.
Die jetzige Hausbank stünde dann mit dem Dispo weiter da, der später ohnehin in die Insolvenz fließt-
Dann ergibt sich auch kein „Gehalt ein- und fusch-Fall“
Meine zweite Frage betrifft unsere Autos, meines ist voll finanziert gewesen, muss ich abgeben Restschuld geht in die Masse, soweit ist mir das klar. Nun der besondere Fall meines Mannes, meine Schwiegereltern haben Geld gespart, von Geburt an und haben dann vor 2 Jahren davon ein Auto gekauft, dummerweise muss man nun im Nachhinein sagen, haben sie meinen Mann den Kaufvertrag unterschreiben lassen. Wir haben heute das Auto wieder auf meinen Schwiegervater umschreiben lassen, kann diese Aktion das Auto retten? Zugegebenermaßen muss man aber sagen mein Mann ist auch Versicherungsnehmer und Nutzer dieses Fahrzeugs. Aber wenn mein Mann nun das Auto offiziell nicht besitzt wie sieht es dann aus? Ich hoffe ich werde jetzt nicht gleich angegriffen, es geht nicht darum unser Auto einfach durch Umschreibung der Masse zu entziehen. Fakt ist wir haben keinen Cent für das Auto bezahlt, es hat also mit den Schulden nichts zu tun...
Von einem finanzierten Fahrzeug kannst du dich im Prinzip seelisch verabschieden.
Wagen der Schwiegereltern:
Deine Schwiegereltern bzw. ihr formuliert einen Überlassungsvertrag. Eigentümer des Wagens sind die Eltern, Versicherungsnehmer und Halter darf Dein Mann auch in der Insolvenz sein.
Wichtig ist einfach, dass es ihm offiziell nicht gehört. Er darf es nutzen. Es wurde ihm „überlassen“ – darum Überlassungsvertrag.
Hm und vor noch einer Sache habe ich Angst. Ich habe im Jan 07 mein Auto finanziert, dabei wurde mir zusätzlich ein 5000 Euro Kredit angeboten, habe ich aber nicht genommen, Option hierzu bestand aber jederzeit. Zum 01.04.07 habe ich dann den Arbeitgeber gewechselt (leider eine Firma die Telefonbetrug betrieb dort konnte ich nicht bleiben), war von Ende Mai bis Aug 07 arbeitslos und seit 01.09.07 bin ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber. Im Okt 07 hatte ich einen unverschuldeten Totalschaden, leider macht die Vers halbe halbe, deswegen habe ich nun diesen 5000 Kredit in Anspruch genommen, musste beim Autohändler nur unterschreiben kein Gehaltsnachweis nix, mir ist zwar aufgefallen das da noch mein damaliger Arbeitgeber drin stand, fand es aber nicht so wichtig, da ich ja Arbeit hatte und nciht arbeitslos war. Was nun kann mir daraus einen Strick drehen, bzw habe ich mir selber einen gedreht? Ich habe gelesen das Schulden aus unerlaubter Handlung und ähnliches nicht in die Masse eingehen...
Was erwartet einen denn bei so einem ersten Besuch bei der Schuldnerberatung, ich wollte eine Auflistung unserer Einnahmen (nun gut ist "nur" das Gehalt) und Ausgaben mitnehmen und sämtliche Mahnungen und Verträge dazu. Was sollte ich sonst noch beachten?
Mit der Geschichte bin ich offen gestanden etwas überfordert, denke aber dass man Dir keinen Vorsatz vorwerfen kann. Vermutlich wissen unsere Experten hierzu mehr.
Du musst vor der Schuldnerberatung überhaupt keine Angst haben. Nimm Dir was zu Schreiben mit, mache Stichpunkte zu den Fragen die Du hast und notiere dir deren Antworten. Du musst keine Entscheidungen treffen, es ist erst einmal ein rein informatives Gespräch.
Vielen lieben Dank schon mal
LG planlos
auch LG
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