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Autor Thema: Kann mir jemand Mut machen?  (Gelesen 2346 mal)

armekirchenmaus

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Kann mir jemand Mut machen?
« am: 07. März 2012, 19:24:23 »

Hallo ihr Lieben,
ich habe gerade einen ziemlichen Durchhänger  :heulen: Zu meiner Situation: Seit Ende letzten Jahres ist mein Verfahren eröffnet. Ich habe in den letzten 20 Jahren vier Kinder großgezogen und daher (bis auf 3 Jahre berufsfremd als Aushilfe) nicht gearbeitet. Da ich alle meine Pflichten erfüllen möchte, mache ich nun eine Fortbildung, um in meinem erlernten Beruf wieder arbeiten zu können. Aber das ist sooo frustrierend. Man wird dort glatt gefragt, was man dort will... Ich könne doch nicht glauben, nach so einer langen Familienpause einen Job zu finden. Aber was soll ich denn tun. Ich habe doch die Pflicht zu arbeiten. Vermutlich sogar Vollzeit (mein jüngstes Kind ist 13). Ich war so motiviert und nun bin ich total am Boden. Und wenn ich nicht in meinen Beruf zurück kann, was soll ich denn stattdessen tun? Als ungelernte Hilfskraft verdient man doch kaum etwas? Mache mir wirklich Sorgen.  :sad:
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paps

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Re: Kann mir jemand Mut machen?
« Antwort #1 am: 07. März 2012, 19:53:06 »

Grundsätzlich ist es doch positiv, wenn Sie Sich bemühen, im Berufsleben wieder Fuss zu fassen.

Und, für die Insolvenz ist es zunächst nicht vordergründig bedeutsam, dass Sie auch tatsächlich einer Erwerbstätigkeit nachgehen.

Wichtig ist, dass Sie Sich um eine solche Bemühen.
Das Bemühen müssen Sie natürlich auch nachweisen können.

Und glauben Sie nicht immer den Pessimisten in Ihrem Umfeld.
Manchmal reicht es schon aus, auf einen "richtigen" Arbeitgeber zu treffen.
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
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elga

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Re: Kann mir jemand Mut machen?
« Antwort #2 am: 13. März 2012, 17:10:03 »

Hallo,
ich bin nach 26 jahren in einer großen firma durch einen unfall berufsunfähig geworden. da man auch in großen firmen lieber auf behinderte mitarbeiter verzichtet, hat mein chef alles dran gesetzt, mich rauszumobben. das ist ein kampf wie david gegen goliath und ich konnte am ende nicht mehr. da ich nun arbeitslos war, mußte ich letztendlich auch in die inso gehen. ich habe auch noch mal eine umschulung angefangen , da ich durch den unfall berufsunfähig geworden bin. und glaube mir, manchmal möchte ich auch alles hinschmeißen, weil der druck wahnsinnig hoch ist. aber ich sage mir immer, da mußt du durch, du willst gut aus der inso hervorgehen. da die umschulung eine verkürzte ausbildung ist,mache ich auch richtig berufsschule mit lauter kiddys und komme mir manchmal echt doof vor.
also, kopf hoch, was du machst ist respektwürdig und du schaffst es auch. lass dich nicht von irgendwelchen leuten verunsichern und gehe deinen weg, nur dann kannst du dir selbst in dein spiegelbild sehen.

gruß elga
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McDuck

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Re: Kann mir jemand Mut machen?
« Antwort #3 am: 14. März 2012, 17:02:43 »

Hallo Kirchenmaus,

ich finde den Satz von Paps gut und richtig.

"Und glauben Sie nicht immer den Pessimisten in Ihrem Umfeld.
Manchmal reicht es schon aus, auf einen "richtigen" Arbeitgeber zu treffen."

Ich war vor 5-6 Jahren ähnlich down und hoffungslos. Nix zuende studiert, Nie was gelernt und nach gescheiterter Selbständigkeit stand ich da..und das im fortgeschrittenem Alter von Mitte 30. Ich hatte das große Glück, dass mein Gegenüber bei einem Vorstellungsgespräch sich gedacht hat, scheiss auf sein Lebenslauf und auf die nicht vorhandenen Qualifikationen..ich will sehen was er wirklich kann..nach Probe-Praktikum durfte ich dann sogar eine richtige 3-jährige Ausbildung machen. Klar, kam ich mir zum teil doof vor mit all den Kiddies, aber ich denke, ich habe das grosse Glück gehabt, auf die richtige Firma zu treffen. Und das kam praktisch aus dem Nichts heraus.

Also nie die Hoffnung verlieren und auch daran denken, dass man schon auch was tun muss.

PS. Du hast vier Kinder grossgezogen! Der Zusatz, "daher nicht gearbeitet" ist verständlich aber sollte überflüssig werden in unserer Gesellschaft. Ist natürlich derzeit leider nicht so. Du hast in dieser Zeit gearbeitet und deinen Teil für die Gesellschaft beigetragen. Wir müssen nur versuchen, die Wertschätzung dieser Arbeit zu erhöhen.
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armekirchenmaus

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Re: Kann mir jemand Mut machen?
« Antwort #4 am: 15. März 2012, 20:21:07 »

Vielen Dank ihr Lieben! Manchmal hilft schon der Gedanke, dass andere Ähnliches durchgemacht haben. Eure Worte haben mir sehr gut getan! Diese Situation, in der wir alle stecken kann manchmal schon ganz schön zermürbend sein...
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armekirchenmaus

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Re: Kann mir jemand Mut machen?
« Antwort #5 am: 19. März 2012, 13:30:55 »

Nun habe ich tatsächlich einen Termin zum Vorstellungsgespräch in meinem alten Beruf ergattert  :cheesy:
Ist zwar nur ein 400 €-Job, aber ich hätte ja immerhin wieder den Fuß in der Tür. Nun meine Frage: Soll ich von der Privatinsolvenz erzählen, oder mache ich mir damit alle Chancen sofort zunichte  :dntknw: Und wie spricht man das Thema am geschicktesten an?
« Letzte Änderung: 19. März 2012, 13:36:04 von armekirchenmaus »
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