Hallo liebe Foristen,
bin gerade neu und habe das Netz durchforstet und noch keine wirkliche Antwort für folgendes Problem gefunden: Ich beziehe z.Zt. ALG2 und bin in Verbraucherinsolvenz (Verfahren Okt. 2016 eröffnet). Da ich nun ein Kind erwarte, möchte ich aus meiner Wohnung aus- und zu meinem Freund in seine Wohnung ziehen. Der Umzug läuft auch schon. Da er bei der Bundeswehr ist und relativ (sehr) gut verdient, werde ich durch den Zusammenzug aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Hartz4-Bezug rausfallen.
Auf meine Wohnung besteht eine Kaution von 690 Euro. Mir ist auch bewusst, dass das Geld zur Insolvenzmasse zählt, sofern nicht anders vereinbart. Jetzt habe ich aber das Problem, dass bei einer Vorabbesichtigung durch das Wohnungsunternehmen diverse Sachen als Schönheitsreparaturen aufgelistet wurden, die ich als Mieter nach vier Jahren leisten soll oder eben vom Geld der Kaution "machen lassen kann" - u.a. Fenster abschleifen und neu streichen, diverse Heizungsrohre streichen und Decke malern. Da ich nun schon hochschwanger bin, kann ich selbst solche Maler- und Reparaturarbeiten nicht mehr machen, mein Freund ist nur am Wochenende zuhause und würde es zeitlich nicht schaffen. Ich selbst hab auch kein Geld um mir selbst einen Maler für die ganze Wohnung zu nehmen. Vom Jobcenter bekomme ich grad noch einen Mehrbedarf für das Kind - der nicht für die Insolvenz genutzt werden kann, da zweckgebundene Sozialleistung - aber da prüft dann nach dem Zusammenzug das Jobcenter nochmal ob mir das Geld aufgrund der neuen Situaton überhaupt zusteht/zugestanden hat (O-Ton der Sachbearbeiterin).
Mein Problem ist also, ich komme nicht aus der Wohnung raus, ohne sie zu renovieren, kann die Renovierung außer vom Geld der Kaution finanziell nicht stemmen. Die Insolvenzverwalterin verlangt die Kaution zurück (vom Gesetz her zu recht) - sie sagte auch, dass ich das Geld in Raten zahlen muss, wenn die Kaution vom Wohnungsunternehmen verwertet werden sollte. Ich frage mich nun, wovon ich die Raten zahlen soll, wenn ich kein ALG2 mehr bekomme. Ich hätte evtl. Chancen auf Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse, weiß aber nicht in welcher Höhe, und wenn das Kind dann da ist, bekomme ich den Grundbetrag an Elterngeld, ca. 300 EUR. Zwischen ALG2-Bezug und Mutterschaftsgeld würde aber auch eine Lücke klaffen. Weiterhin komme ich weder mit meinem ALG2 noch später mit Elterngeld über die Grenzen der Pfändungstabelle. Ist sowas wie Elterngeld, Mutterschaftsgeld evtl. nicht auch geschütztes Einkommen?
Ich frage mich auch ob ich von der Mitarbeiterin der Insolvenzverwaltung überhaupt gut beraten werde, wie die ganze Situation jetzt halbwegs gut hand zu haben wäre. Oder ob ich hier vielleicht eher auch ein mietrechtliches Problem habe - wegen der ganzen Schönheitsreparaturen? Also ich weiß nicht, wie ich im Rahmen der Insolvenz diesen Auszug aus der Wohnung finanziell und logistisch stemmen soll, ohne nicht schon wieder in neue finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Mein Freund hält sich da natürlich nicht komplett raus. Er wäre ja bereit, nach dem Zusammenziehen für mich die freiwillige Krankenversicherung zu bezahlen und für das Kind ist auch gesorgt. Nur mit Problemen aus irgenwelchen Schulden und Ratenzahlungen will er natürlich nichts zu tun haben.
Über Hinweise und hilfreiche Tipps - an wen man sich z.B. wenden kann, wenn man von der Insolvenzverwaltung keine "Beratung" oder in solchen Fragen bekommt, würde ich mich sehr freuen.